Einen Tag lang arbeiten wie bei der Berufsfeuerwehr und dabei viel Spaß haben. Dieses besondere Erlebnis hatten  24 Jugendfeuerwehrmitglieder am Wochenende.

Wessental. „Es ist toll, was die Betreuer alles für uns planen, damit es nicht langweilig wird“, lobte die 14-jährige Salome Christ aus Rauenberg die gemeinsame 24 Stundenübung der Jugendfeuerwehren aus Freudenberg und seinen Ortsteilen. Auf deren Mitglieder zwischen neun und 16 Jahren warten zahlreiche besondere Übungsszenarien bei Tag und Nacht. Außerdem hatten sie am Freitag und Samstag im Feuerwehrhaus und Dorfgemeinschaftshaus Wessental zusammen viel Spaß. Der zehnjährige Moritz Karch und sein neunjähriger Bruder Jonathan aus Freudenberg lobten die spannenden Einsatzübungen. „Es war aber alles toll“, ergänzten sie. Die 15-jährige Inga Friedlein aus Wessental freute sich, dass es viele Überraschungen gab. Toll fanden alle vier, dass alle Abteilungen gemeinsam die Übung veranstalteten. „Da lernt man sich besser kennen.“

Es war die dritte 24 Stundenübung aller Jugendgruppen im Freudenberger Stadtgebiet. Diese findet jedes zweite Jahr statt und wechselt dabei jeweils die Ortschaft. Unterstützt und angeleitet wurden die Jugendlichen von 14 Betreuern und Helfern. Organisiert wurde das ganze von der stellvertretenden Stadt-Jugendwartin Tanja Ullrich und Jugendleiterin Anna Friedlein aus Wessental. Diese wurden dabei von Stadt-Jugendwart Stefan Bartelt und weiteren Jugendleitern unterstützt. Die drei berichteten, Ziel der Aktion sei es, den Jugendlichen einen Einblick in den Alltag der Berufsfeuerwehr zu geben, eine besondere jugendfeuerwehrtechnische Ausbildung zu bieten  und den Zusammenhalt zwischen den Jugendlichen der Abteilungen zu fördern.“ All dies gelang. Lob für die Aktion gab es bei der Eröffnung von Bürgermeister Roger Henning, Ortsvorsteher Roland Hildenbrand und Hauptkommandant Klaus Weimer. Henning lobte unter anderem die Feuerwehr als gutes Beispiel für die Zusammenarbeit der Ortsteile.

Ausgerückt wurde zu den Übungseinsätzen in drei Gruppen mit den TSF aus Ebenheid und Wessental sowie dem LF 8 aus Freudenberg.

Die Alarmierung erfolgte teils über Sirene, teils über Meldeempfänger, die die Jugend extra dafür bekam. Um 19.45 Uhr erfolgte die erste Alarmierung zu einem Flächenbrand auf der Wiese des zukünftigen Spielplatz. Schnell brachte die Jugend das echte Feuer unter Kontrolle.

Um 20.30 Uhr forderte das DRK Wertheim die Unterstützung der Jugendfeuerwehrler an. Eine Person musste mit der Schleifkorbtrage aus einer Scheune am Backhäusle gerettet werden. Anschließend gab es für alle eine ausführliche Erklärung der Ausstattung und Technik des Rettungswagens.

Lagen keine Einsätze an, vertrieben sich die Jugendlichen die Zeit mit Tischkickern, Kartenspielen und Filmschauen. Auch das Freizeitprogramm gefiel allen. Um 23.30 Uhr galt es zwei vermisste Personen in Form der beiden 70kg schweren Rettungspuppen Karl-Heinz und Fridolin auf dem Feld Heegwart zu finden und zu retten. Auch dies klappte nach einiger Suche perfekt.

Der neue Tag begann mit einem Fehlalarm der Brandmeldeanlage der Raubachhalle. So waren alle um sieben Uhr schnell geweckt. Am Vormittag folgte einer der Höhepunkte der Aktion. Um 10 Uhr wurden die Nachwuchskräfte zu einem Hausbrand in der Mühltalstraße alarmiert. Der Einsatz wurde durch die Drehleiter der Feuerwehr Wertheim und einen Streifenwagen des Polizeireviers Wertheim unterstützt. Das Gebäude selbst war durch eine Nebelgenerator verraucht. Ein Trupp begab sich zur Personenrettung ins Gebäude, ein weiterer rettete über die Drehleiter eine Person vom Balkon. Die anderen Jugendlichen schützten via Löschangriff in Riegelstellung die Nachbarbauten oder sicherten zusammen mit der Polizei den Verkehr. Nach dem erfolgreichen Abschluss der Übung durften alle Teilnehmer der 24 Stundenübung am Wendehammer der Straße „Alte Steige“ mit dem Korb der Drehleiter nach oben fahren und einen Blick auf Wessental und seine Umgebung werfen. Für alle Jugendliche war dies ein besonderes Erlebnis. Zudem erklärte ihnen die Polizei, wie sie im Einsatz mit der Feuerwehr zusammenarbeitet und zeigte ihnen die Ausrüstung des Streifenwagens.

Um 14 Uhr folgte ein weiterer Einsatz. Mit drei Rohren brachten die Jugendlichen einen vermeintlichen Flächenbrand in der Alten Steige schnell unter Kontrolle.

Um 16 Uhr folgte die letzte Alarmierung der Übung. Angenommen wurde der Trafobrand des Windrads zwei im Windpark Rauenberg. Dieser wurde durch brennendes Benzin in einer Wanne simuliert. Die Kinder und Jugendlichen übten, dieses mit Hilfe eines mobilen Hochdrucklöschers zu löschen. Die älteren Jugendfeuerwehrmitglieder trugen dabei spezielle Übungsatemschutzgeräte für die Jugend und spürten so die Belastung der Einsatzkräfte durch das zusätzliche Gewicht. Für alle gab es zudem eine Erklärung der verschiedenen Feuerlöscherarten und ihrer Vor- und Nachteile.

Die spannenden 24 Stunden gingen am Backhäusle zu Ende. Dort bereitete der Wessentaler Ortschaftsrat zusammen mit weiteren Helfer für die jungen Retter Flammkuchen und Pizza im Holzofen zu.  Die Teilnehmer waren sich einig, bei der nächsten 24 Stunden Übung sind sie wieder dabei.